66. aus dem Valgrisenche nach Tignes le Lac

Tag 22, aus dem Valgrisenche  nach Sainte-Foy-Tarentaise

von Ole

Das war jetzt mal ein italienisches Frühstück. Brot und Marmelade. Mehr gab es nicht. Immerhin war der Cappuccino der bislang beste auf dieser Wanderung. Und das hier, am Ende des Tals. Kein Wunder, auf den Tassen stand der Name Boasi. Das war doch das Café in der Via Venti in Genua, im dem der Cappuccino so gut war, oder? Ja und nicht nur das. Wir lernten, dass es auch eine Kaffeerösterei in Genua ist. Und dass Signore Boasi sogar schon mal in dieser Unterkunft gewesen war. Klein ist die Welt.

Für uns stand eine lange Etappe an, da das Refuge l’Archeboc keinen Platz mehr hatte. (Oder montags nicht geöffnet war?) Es ging knapp 900 Höhenmeter rauf über den Col de Mont und anschließend 1.600 Höhenmeter runter nach Saint-Foy-Tarentaise. Und das bei knapp 20 Kilometern Strecke. 

Wir verabschiedeten uns und freuten uns über gerade noch zwei Aufstiegs-Serpentinen im Schatten, dann wurde der Ofen wieder eingeschaltet. In gemütlicher Steigung ging es in ein schönes Tal (mal wieder) hinein und hinauf. Das Valgrisenche war wirklich beeindruckend. Hinter uns Berge mit Gletschern, vor uns ein langgezogenes Tal mit grünen und roten Hängen auf der einen Seite und mit steilen Bergen mit Gletscherresten und viel Schutt auf der anderen Seite. 

Wir fanden einen ersten Pausenplatz im Schatten und mit Blaubeeren. Kurze Zeit später erreichten wir die offizielle Via Alpina wieder. Wir waren vernünftig und machten den kleinen Ausflug zu einem bestimmt toll gelegenen Bergsee unterhalb von Gletschern (laut Karte), zu dem die Via Alpina einen kleinen Umweg machte, lieber mal nicht. Das Tal, das sich rechter Hand auftat, und in dem sich irgendwo dieser Bergsee verbarg, wirkte schon am Eingang wie ein Kraftort. Aber noch mal 300 Höhenmeter mehr im Auf- und Abstieg plus noch ein paar Kilometerchen mussten heute nicht sein.

Kraft hätten wir dann beide auch eh noch etwas gebrauchen können, denn es ging jetzt deutlich steiler weiter nach oben. Blaubeeren halfen, einmal konnte ich sogar an einen großen Stein gelehnt entspannt sammeln und genießen. 

An der Ruine eines Hauses machten wir noch eine zweite kurze Pause zum Trinken, Atmen, Schultern entlasten und Fotos machen, bevor das letzte und steilste Stück des Aufstiegs folgte. Oben gab es auf der anderen Seite des Passes – oh Wunder – wieder schöne Berge. Viel wichtiger als die Berge auf der anderen Seite war allerdings erstmal das ausgiebige zweite Frühstück/Mittagessen. Auf warmen Steinplatten mit Rückenlehne im Windschatten. Uns machte die Sonne heute weniger aus als die letztenTage, da der Wind frisch war. Ein sehr angenehmer Unterschied. 

Der Abstieg war genauso schön wie der Aufstieg. Grüne und rote Hänge, schwarze Schutthalden, hohe Gipfel und fast kein Mensch. Die stapelten sich alle auf der Tour du Mont Blanc. Wir gingen einen Teil der Via Glaciales, die durch zwei Täler in Frankreich und Italien verläuft, da war nichts los. 

Am Refuge l’Archeboc bekamen wir immerhin etwas zu trinken. Essen war aus, Ende der Saison. Wirkte etwas unfreundlich auf uns, die Sprachbarriere schlug wieder zu. Wir waren nicht böse, hier keinen Platz für die Nacht bekommen zu haben. 

Ab dem Refuge entschieden wir uns für die Via Alpina und nicht für die Schotterstraße nach unten. Das verfluchten wir einerseits aufgrund von viel Auf und Ab. Hallo, jeden Meter rauf müssen wir am Ende irgendwann wieder runter! Dafür genossen wir die fast schon liebliche Landschaft und den Schatten. Die Schotterstraße auf der anderen Seite des Tals lag in der Sonne.

Erst nach gut fünf Kilometern erreichten auch wir dann eine Schotterstraße und es ging endlich richtig bergab. Es beunruhigte uns ja schon, wie wenig Kilometer noch für ziemlich viele Höhenmeter Abstieg übrig waren. Das dicke Ende kam auch erst, als wir die Schotterstraße wieder verließen. In engen Serpentinen ging es steil den Hang hinunter. Das Handy tat gute Dienste bei der Wegfindung, einmal half ein freundlicher Franzose (wobei ich nach dem dritten droite/gauche raus war). 

Der Abstieg zog sich und es wurde kontinuierlich wärmer. Eine Sauna war nichts dagegen. Andrea meinte irgendwann, jetzt wäre der Zeitpunkt, an dem sie eine Sauna verlassen und sich unter die kalte Dusche stellen würde, aber das ging leider nicht, irgendwie klemmte die Tür. Ziemlich platt erreichten wir unser Hotel in Sainte-Foy-Tarentaise. 

Eine Dusche weckte die Lebensgeister wieder. Dann suchten wir auf der Wanderkarte einen flacheren Alternativweg zum Lac de Tignes. Alleine zum unteren See – dem Stausee – waren es über 1.300 Höhenmeter Anstieg. Kein Wunder, der lag auch 800 Meter höher und mit Hangwegen war das ja so eine Sache, die blieben fast nie auf einer Höhenlinie.

Und die Logistik war auch wieder zum Verzweifeln. Zwar fuhr zweimal am Tag ein Bus, aber buchen konnte man den nur von ganz oben, noch hinter dem Lac de Tignes. Hochfahren und runterlaufen war also auch schwierig, weil man laut Fahrplan dort, wo wir hinwollten, gar nicht aussteigen konnte. Also mal bei ein paar Taxi-Betrieben angefragt, was so möglich wäre. Immerhin war der Wetterbericht für den nächsten Tag deutlich besser als noch vor zwei Tagen. Es könnte mal einen Schauer geben, die Kaltfront sollte entspannt erst in der folgenden Nacht durchziehen. Und wie war das mit der höheren Labilität? 

Am Ende entschieden wir uns für keine Logistik und buchten ein Hotel in Tignes les Boisses am unteren Stausee. Wir würden früh aufstehen und die über 1.300 Höhenmeter Schritt für Schritt bewältigen. 

Zwischendurch gab es zwei kleine Tartelettes mit Blaubeeren und Zitronencreme, dazu heiße Schokolade und schwarzen Tee. Wir konnten beim etwas mürrischen winzigen Lebensmittelhändler sogar noch unser Vorräte aufstocken. Und ein frisches Baguette würden wir am nächsten Tag auch noch bekommen. 

Mit Fotos sortieren und irgendwann Essen gehen verging der Abend schnell. Die Kirchturmglocke, die quasi zum Greifen nahe war, machte zum Glück eine lange Nachtruhe. 

Tag 23, von Sainte-Foy-Tarentaise nach Tignes les Boisses

von Ole

Der Wecker klingelte zu früh. Wir blieben noch 15 Minuten liegen. Trotz ruhiger Kirchturmglocke hatten wir unruhig geschlafen. Das Frühstück half ein wenig beim Aufwachen. Es gab zum Glück auch wieder Müsli. Dafür schmeckte der Tee nach Kaffee. C’est la vie.

Um 08:00 Uhr, die üblichen 90 Minuten nach dem Weckerklingeln, erstanden wir noch ein halbes Baguette, dann wackelten wir aus dem Ort heraus. Die Wegfindung war nicht so einfach, die Hauptstraße ziemlich stark befahren. Als wir den Ort hinter uns gelassen hatten, ging es steil den Hang hinauf. Andreas Waden muckten gleich mal auf und fragten, ob es nicht etwas moderater ginge. Wir nahmen für einen Bogen die Serpentinen der Straße, das war moderater. Der bewölkte Himmel half ebenso, wir wurden nicht gegrillt.

Der nächste Abschneider verlief anders als erwartet. Die Steigung war in Ordnung und das nächste Ziel ausgeschildert, da störte uns nicht, dass der Weg auf unseren Karten nicht eingezeichnet war. Nach knapp 400 Höhenmetern Aufstieg erreichten wir Bon Conseil, eine Winter-Hotelstadt für Skifahrer. Im Sommer komplett leergefegt und ausgestorben. Die zwei Supermärkte, die laut Google hätten geöffnet sein sollen, waren geschlossen. Gut, dass wir dank Andrea das halbe Baguette unten noch gekauft hatten, so gab es nur keine neue Schokolade.

Ich bekam von einer Frau, die vor einer geschlossenen Bar saß, wenigstens noch einen weiteren Liter Wasser, das half, denn es wurde langsam wärmer. Dafür wurde dann die Steigung langsam harmloser. Auf der gegenüberliegenden Talseite bewunderten wir die vier Gletscher, die sich vom Dôme de Sâche ins Tal zogen. Beeindruckend. 

Kurz vor Monal fingen die Wetterkapriolen dann an. Erst heftige Windstöße, dann begann der Schauer, der immer stärker wurde. Wir retteten uns in ein kleines Dorf, wo wir uns mit zwei anderen Wanderern unterstellten. Die Frau zeigte uns in dem Wetterbericht auf ihrem Handy, dass es jetzt noch gut zwei Stunden regnen sollte. Äh, das hatte unser Wetterbericht nicht vorgesehen. Berge halt, immer für Überraschungen gut.

Wir zogen die Regenklamotten an und gingen im abklingenden Schauer weiter. Pause war erst für Monal geplant. Die Etappe war in Summe ziemlich lang, da wollten wir den Schauer nicht ganz aussitzen, das hätte zu lange dauern können.

Nach fünf bis zehn Minuten kam die Sonne wieder raus, wir dampften. Wir beobachteten noch eine Gruppe junger Menschen, die mit Elektrofanggeräten die Tierwelt eines Baches analysierte. Kurze Zeit später schafften wir auch die letzten Meter nach Monal. Das war ein kleines Dorf mit alten Steinhäusern, zwar fast ähnlich ausgestorben wie der Skiort (wobei prozentual mit vielleicht 15% bewohnten Häusern deutlich voller), das auf uns aber einen viel lebendigeren und in die Landschaft passenderen Eindruck machte.

Auf den Stufen der kleinen Kapelle von Monal gab es eine schöne Mittagspause mit tollem Ausblick. Mit Blick auf den Himmel packten wir Regensachen und Rucksackschutz wieder ein und ließen uns zur Abwechslung beim Weitergehen mal wieder grillen. Über den Dôme de Sâche zogen allerdings schon die nächsten dunklen Wolken. Doch zunächst blieb es warm. Zu warm.

An einem Kletterfelsen vorbei stiegen wir 200 Höhenmeter ab. Ja genau, die mussten wir danach natürlich wieder hoch, Hangwege und so. Insbesondere der Aufstieg in der Dampfsauna machte mir etwas zu schaffen. Da half es sehr, dass wir vor dem steilsten Teil des Aufstiegs in eine kleine, tiefe Schlucht absteigen mussten. Mikroklima ist cool. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und wenn in dem Mikroklima noch saftige Himbeeren gedeihen, ist man für den Aufstieg einigermaßen gerüstet.

Da es nach der Steilstufe aus der Schlucht hinaus in einem Wald weiterging (Mikroklima), war erst einmal alles gut. Der Weg war urig. Durch den Wald merkten wir aber nicht, was sich über uns zusammenbraute. Auch ein kleiner Zwischenabstieg zu einem verfallenen Gebäude auf einer Lichtung warnte uns nicht wirklich, wir schauten uns den Himmel nicht an. Wir hatten das nächste Ziel, eine Alm namens Orsière, im Blick für eine Pause.

Kurz vor dieser Alm fing es wieder an zu regnen. Unsere Schritte beschleunigten sich. Als plötzlich in nächster Nähe völlig unerwartet ein Blitz einschlug, beschleunigten sich unsere Schritte noch mehr. Ein zweiter Blitz in unmittelbarer Nähe. Unheimlich! Wir erreichten ein altes Steinhaus und stellten uns unter. Wir zogen die Regensachen an und hofften darauf, dass es einen Blitzableiter gab. Ein dritter sehr naher Blitz, den wir aber immerhin nicht mehr sahen, dann war der Spuk vorbei. Die Unsicherheit blieb.

Der Regen ließ wieder innerhalb von Minuten nach und die Sonne kam wieder heraus. So hatten wir den Wetterbericht vor zwei Tagen auch verstanden, höhere Labilität vor der Kaltfront. So hatte er am Vorabend absolut nicht geklungen. Wir merkten einmal wieder, dass wir immer eine Reserve einplanen mussten. Wenn alles „auf Kante genäht“ war, so dass die Bedingungen passen mussten, um gut durchzukommen, ging schnell mal etwas schief, wenn dann etwas Unvorhergesehenes passierte. Diese Reserve hatten wir zum Glück am heutigen Tag trotz der langen Etappe noch.

Wir atmeteten erst einmal tief durch, froh, dass uns nichts passiert war. Ich aß ein bisschen, das beruhigte die Nerven. Andrea studierte die Karte und zeigte mir Abstiegswege, wir wir nutzen könnten, wenn das noch vor uns liegende Wegstück an einem sehr steilen Hang zu unangenehm werden würde (bei Nässe oder bei erneutem Gewitter). Auch das beruhigte die Nerven.

Wir packten die Regensachen das zweite Mal weg. Der Weg ließ sich trotz weiterem Auf und Ab gut gehen. Kurz vor der Staumauer des unteren Sees fing es erneut an zu regnen. Wir tranken noch etwas und zogen die Regenjacken an. Bei nur noch zwei Kilometern sollten wir in einer guten halben Stunde ankommen. Wir erreichten die Staumauer und überquerten sie schnell, war im Zweifel bei Gewittee auch irgendwie exponiert.

Mit etwas Suchen und einem kleinen letzten Aufstieg erreichten wir unser Hotel kurz vor 16:00 Uhr. Wir hatten es geschafft. Wir wurden sehr freundlich empfangen, bekamen ein Zimmer, wurden von unserer Wirtin gefragt, ob sie für uns Wäsche waschen könnte. Wir waren baff. Es stellte sich heraus, daß unsere Wirtin längere Radtouren machte und daher wusste, wie schön so ein Service war. Trail Angel. Immer wieder schön.

Wir duschten und schrieben ein bisschen und schafften es endlich, den Blogbeitrag bis Chamonix zu veröffentlichen. Waren viele Fotos …

Mit Blick auf den Wetterbericht und die Bauarbeiten um die Ecke und angesichts der Tatsache, dass auch Tignes les Boisses fast nur aus geschlossenen Hotels bestand, planten wir den letzten Wandertag. Wir würden doch nicht zwei Nächte in diesem Hotel bleiben, sondern mit Gepäck noch zum Lac de Tignes aufsteigen. Dank unserer Wirtin hatten wir eine Liste der dort geöffneten Restaurants, Google hat da nämlich zu wenig Ahnung. Dann würde uns ein Taxi abholen und nach Bourg-Saint-Maurice bringen, wo wir noch ein Hotel reservierten. Da wären wir hoffentlich in einer richtigen kleinen Stadt mit Menschen und so.

Der Wetterbericht für den nächsten Tag passte jetzt übrigens wieder besser zu der erwarteten Kaltfront. Regen schon vormittags, Gewitter mit Pech auch, Berge in den Wolken. Mal sehen.

Tag 24, von Tignes les Boisses nach Tignes le Lac

von Andrea

Für dieses Jahr auf der Via Alpina würde das heute unser letzte „Wandertag“ werden, dazu noch ein sehr kurzer. Noch mal ein Wecker, der sich nicht nach Urlaub anfühlte, aber bereits am Vormittag waren Schauer und Gewitter möglich. Noch einmal die etwas lahmen Beine zum und vom Frühstück (zwei Stockwerk runter und rauf, puh) geflissentlich ignorieren. Noch einmal den Rucksack wanderfertig machen. Noch einmal in die Wanderschuhe, die mittlerweile einen bedenklichen Duft verströmten. Und noch einmal den Rucksack aufsetzen und losstapfen.

Die Berge draußen hingen tief in den Wolken. Nach fast zwei Wochen Dauerbrutzeln von oben tatsächlich mal ein ganz angenehmer Anblick. Und es war sogar (noch) trocken. 

Der Weg war schnell gefunden. Es ging natürlich rauf. Am Hang entlang würden wir netto 300 Höhenmeter aufsteigen, das war der Höhenunterschied zwischen den Skiorten Tignes 1800 und Tignes 2100, unserem Ziel für heute. Da Hangwege ja aber bekanntlich mit sinnlosem Auf und Ab gespickt sind, mussten wir für 300 Höhenmeter netto in Summe 400 Höhenmeter hoch. War an einem so kurzen Tag kein Problem. Doof war nur, dass ein kurzer Teil des sinnlosen Abstiegs steil, felsig und ausrutschig (es hatte nachts geregnet) war. Puh, ich war nicht wach und wollte mich nicht für fürchten. Waren zum Glück nur ein paar Meter, der Rest war harmlos. 

Wir waren zügig unterwegs. Nach dem Gewitter-Gruseln am Vortag wollten wir heute bitte nicht nochmal Gewitter erleben. Schon gar nicht auf dem Teil des Weges, der ungeschützt oberhalb der Bäume verlief. Ein bisschen Zeit für ein paar Himbeeren hatten wir natürlich trotzdem, aber bitte nicht zu viele. Und auch den Blick zurück auf den Stausee konnten wir noch genießen. Wir verabschiedeten uns von den letzten Zirben für diesen Sommer und von dem letzten Murmeltier. Als die Wolken kurz aufrissen, hatten wir oberhalb des ziemlichen hässlichen Skiortes Tignes le Lac noch einen letzten kurzen Blick auf einen Gletscher. Im Tal links davon würde es nächstes Jahr hoffentlich weitergehen. Darauf freuten wir uns schon.

Da wir sehr früh in Tignes le Lac ankamen, drehten wir noch eine gemütliche Runde um den kleinen See dort. Dabei bekamen wir dann ein paar Regentropfen ab. Gewitter waren zum Glück aus.

Schon um fünf Minuten vor zwölf Uhr stürmten wir dann leicht ausgekühlt, leicht nass und mal wieder auch ganz leicht hungrig die Creperie im Ort. Es gab hier tatsächlich ein geöffnetes Restaurant und noch andere Menschen als uns. Damit war Tigne le Lac zwar immer noch hässlich, aber nicht ganz so unheimlich wie die im Sommer komplett ausgestorbenen Geister-Skiorte.

Wir verputzten zufrieden jeder eine Galette und dann jeder noch einen süßen Crepe. Ab morgen war mit dem ständigen Essen Schluss, wenn wir uns nicht in Kugeln verwandeln wollten oder zu Hause jeden Tag 20 Kilometer laufen wollten. Das mussten wir heute noch ausnutzen. Mein süßer Crepe mit Schoki, Banane und Bergen von Sahne war allerdings so mächtig, dass ich danach für eine ganze Weile mal wirklich gar keinen Hunger mehr hatte und sogar Ole einen kleinen Rest davon über den Tisch schob. 

Überpünktlich stand unser bestelltes Taxi vor der Tür, das uns nach Bourg-Saint-Maurice brachte. Dort checkten wir in einem Hotel ein, dass wir unter anderem danach ausgesucht hatten, dass Check-in schon ab 13:30 Uhr möglich war. Und juhuuu, wir konnten tatsächlich schon ins Zimmer. Ich fiel dort direkt ins Bett und versuchte, den mächtigen Crepe zu verdauen, während Ole ganz tapfer Regenkleidung anzog und dem Ort einen Besuch abstattete.

Ole kam dann sehr zufrieden mit drei Sorten Käse (die mussten für den Heimweg aber in seinen Rucksack, so wie die rochen!) und einer Karamell-Créme zurück. Wir statteten der kleinen Sauna im Keller einen Besuch ab (nicht schön, aber trotzdem angenehm) und durften dann sogar noch jeder eine Massage genießen, die ganz kurzfristig für uns organisiert worden war. Das war mega. Die Regeneration konnte beginnen.

Zum Abendessen gingen wir etwa eine viertel Stunde in den kleinen Ort, Ole jetzt schon zum zweiten Mal. Dort bekamen wir in einem Restaurant mit französisch-senegalesischer Gemeinschaftsproduktion eine typisch französische Tartiflette mit geschmacklichem senegalesischen Einschlag und ein senegalesisches Fleischgericht. Beides sehr lecker.

Es tat gut, so langsam Abschied zu nehmen von der Via Alpina, also jetzt nicht schom auf dem Weg nach Genf, Zürich oder gar München zu sein. Es bliebb etwas mehr Zeit für Wehmut, für Vorfreude auf das nächste Jahr und für die Vorbereitung der Seele auf den Weg zurück in den Alltag.

Irgendwo dahinten geht es rüber
Blick zurück durch ein tolles Tal
Krasse Erosionsrinnen
Blick in das Seitental, das wir rechts liegen ließen
Ganz schön anstrengend
Die letzten Meter waren echt steil
Dafür gab es eine warme Sitzbank mit Rückenlehne am Pass
Tolle Landschaft, Abschied vom Valgrisenche
Auch auf der anderen Seite
Ist er das noch ein letztes Mal?
Kleiner Mensch, großer Berg
Schutthalden und Farbenpracht
Blick zurück zum Pass
Geisterdörfer am nächsten Tag
Und Wetterkapriolen
Ankunft in Regensachen in Monal, an der Kapelle gab es Mittag
Mit tollem Blick auf den Dôme de Sâche
Im Dampfbad aus Monal losgegangen
Hangweg, ausnahmsweise flach
Cooles Mikroklima in der Schlucht
Mit heftigem Aufstieg, geschafft dank Temperatur und Himbeeren
Braut sich da schon wieder was zusammen?
Beim Zwischenabstieg zur Alm sah es noch gut aus
Faszinierend, Regen nur auf der anderen Talseite, doch dann folgte das Gewitter
Nach 10 Minuten Gewitterschreck kam die Sonne wieder raus
Blick auf Tignes am Stausee
Die letzten Meter wieder im Regen und bei Sonne, Aprilwetter
Stausee in den Wolken am nächsten Tag
Urige Stimmung, wieder Hangweg
Die letzten Zirben
Tignes le Lac, Ziel in Sicht
Abschiedspfiff
See von Tignes, schöne Abschlussrunde bei wechselhaftem Wetter
Hinter den Hotelburgen links geht es hoffentlich nächstes Jahr weiter

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